Physalis
Warum ich die Lampionblumen gemalt habe
Reisen
Als Kind war ich immer auf Entdeckungsreise. Bei meinen Expeditionen, rund um das Haus meiner Großeltern und deren Nachbarn, erweiterte ich beständig meine Kenntnisse von der Welt, die ich emsig mit Farbstiften in meinem Zeichenblock kartografierte.
Zwei Pflanzen fielen mir schon in meiner sehr frühen Kindheit auf, die Lampionblume und der Silbertaler oder das Silberblatt.
Die Physalis gefiel mir, weil viele, wie kleine filigrane Lampions, in einem warmen, leuchtenden Orange an einem Strauch hingen. In meiner Fantasie war es so, als würde dort eine Serenade für ein Insektenfest bevorstehen.
Der Silbertaler mit seiner perlmuttartigen Oberfläche des Blattes erinnerte mich an Muscheln. Können Muscheln auch auf Sträuchern wachsen?
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Physalis
eine Blume als Symbol
Die Physalis
Der Name leitet sich aus dem griechischen Wort für Blase ab, Physia. Schon im 1. Jahrhundert war die Pflanze unter diesem Namen bekannt.
Eine der frühesten graphischen Darstellungen einer Physalis findet sich im Codex Anica oder Anica-Juliana-Kodex. Das ist ein Handbuch zur Heilmittelkunde und enthält vor allem Texte des Arztes Pedanios Dioskurides. Geschrieben wurde der Kodex für die römische Aristokratin Anica Juliana.
Ich habe nur wenige Abbildungen aus diesem Kodex gesehen. Einige davon erinnern mich an die Pflanzenbilder des Voynich-Manuskripts. Das ist ein altes und sehr geheimnisumwobenes Buch mit Pflanzenabbildungen.
Das größte Geheimnis des Voynich-Manuskripts wurzelt im Text, der in einer unbekannten Sprache verfasst wurde. Die vielen Vermutungen, warum die Schrift nicht zu übersetzen ist und was vermutlich geschrieben wurde, ergibt, glaube ich, ein noch dickeres Buch als das Manuskript selbst.
Physalis und Gesundheit
Die Physaliskirsche ist essbar und ein wahrer Jungbrunnen, was man in einschlägigen Gesundheitsblättern lesen kann.
Das Wachsen einer Idee
In meinem Kopf gibt es das „Treibhaus der schlummernden Ideen“.
Seit meiner Kindheit liegt dort in einem „Pflanztopf“ ein Physalissamen und wartet auf den Moment der Bildwerdung.
Mensch + Physalis = Ölbild
Irgendwann schlüpfte die Idee in meinem Kopf, dass ein Physalisbild symbolhaft für einen Menschen stehen könnte, ähnlich einem Denkmal.
Das Orange der Pflanzenhülle wirkt unaufdringlich anziehend. So wie wir Menschen durch unsere Hautfarbe und die Farben unserer Kleidung attraktiv und anziehend wirken können.
In der Hand fühlt sich die papierähnliche Haut des Lampions angenehm an. Fragil, wie etwas, das man bewahren möchte.
Die äußere Form erinnert mich an ein Herz. Ich habe eine Physalis aufbewahrt, die nur noch aus den Kapillargefäßen besteht, die papierähnliche Haut, zwischen den Kapillaren, verging. Zurück blieb ein durchsichtiges „Herz“, das scheint, als würde es aus Blutgefäßen bestehen. Es wirkt filigran und anmutig, als wäre es von einem besonderen Goldschmied erschaffen worden.
Im Inneren des Lampions wächst die Physaliskirsche heran, die mich immer schon an die „rote Sonne“ Japans erinnert hat. Eine Frucht, die heranwächst und reift, wie die Seele in einem Körper. Manche Kirschen sind prall und haben eine volle Farbe, andere sind klein und leuchten weniger, genau so wie im echten Leben.
Erinnerungsbilder
Ein Bild, das eine Physalis zeigt, mich aber an einen abwesenden Menschen erinnert.
Das Anschauen des Bildes vermittelt mir ein vertrautes Gefühl zu dieser Person und die Abwesenheit verwandelt sich in Nähe
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Ullistoe (Montag, 08 Januar 2024 08:56)
Lieber Gerhard, was für ein schöner Text. Ich lese ihn mehrmals und freue mich an den ansprechenden und emotionalen Empfindungen zur Physalis. Die eindringlichen Bilder dazu sprechen mich sehr an.